26-05-2010 Spanien (sb) – Die Regierung Zapateros hat die für das erste Halbjahr 2010 geplante Verschärfung ihres Anti-Tabak-Gesetztes verschoben. Der Gesetzesentwurf, der Mitte Februar ins Parlament eingebracht werden sollte, sah vor, das Rauchen in Gaststätten generell zu verbieten. Wie der staatliche spanische Rundfunk RNE berichtete, verschob die spanische Regierung nun die Vorlage bis auf Weiteres. Es sei nicht der richtige Zeitpunkt, um dieses Gesetz durchzubringen, so Abgeordnete der regierenden Sozialisten zu dem Radiosender. Es gäbe in Spaniens Bevölkerung nicht genügend Konsens, und das Gaststättengewerbe protestierte heftig und warnte, dass bei einem totalen Rauchverbot zahllose Kneipen in Spanien vor dem drohenden Bankrott stünden und dies wiederrum tausende von Arbeitsplätzen vernichten könne.
Momentan herrscht in Spanien an den Arbeitsplätzen, auf Bahnhöfen und in Zügen absolutes Rauchverbot. In Restaurants können die Wirte bisher selbst entscheiden, ob in ihren Lokalen das Rauchen erlaubt oder verboten sein soll.
Lediglich für große Gaststätten mit einer Fläche von über 100 Quadratmetern gilt eine Sonderregelung. Dort müssen Raucher- und Nichtraucher-Zonen räumlich voneinander getrennt werden. 89 Prozent der Wirte entschieden sich für den Qualm, das bedeutet, dass in mehr als 350.000 spanischen Kneipen der Glimmstängel am Tisch erlaubt ist. Lediglich 11 Prozent aller Wirte haben sich für das Rauchverbot in ihren Betrieben ausgesprochen.