28-02-2010 Spanien (sb) – Der spanische Senat hat vergangenen Mittwoch endgültig einer Reform des spanischen Abtreibungsgesetzes zugestimmt, dessen Vorlage bereits im Dezember vergangenen Jahres vom Parlament beschlossen worden war. Zukünftig sind Abtreibungen in Spanien bis zur 14. Schwangerschaftswoche legal, vorausgesetzt die Frau lässt sich in einem Gesundheitszentrum (Centro de Salud) über den geplanten Abbruch beraten. Bis zur 22. Woche wird eine Abtreibung im Falle schwerer gesundheitlicher Risiken für die Mutter oder bei einer festgestellten Missbildung des Kindes möglich sein. Für spätere Abtreibungen ist das Einverständnis eines Ärztekomitees erforderlich. Besonders viel Empörung im konservativen Lager löste die Regelung für Minderjährige aus: Mädchen ab 16 Jahren können künftig, ohne Einverständnis ihrer Eltern abtreiben lassen. Lediglich ein Elternteil muss vorher über die Entscheidung in Kenntnis gesetzt worden sein, kann aber die Entscheidung der Tochter nicht unterbinden. Damit erhält Spanien eines der liberalsten Abtreibungsgesetze der Welt und endlich droht spanischen Frauen die abgetrieben haben keine Gefängnisstrafe mehr. "Diese Reform begleicht eine Schuld, die die Gesellschaft bei den Frauen hatte", kommentierte die sozialistische Politikerin Leire Pajín das neue Gesetz, welches in vier Monaten, trotz angekündigter landesweiter Protestaktionen der Kirchen, in Kraft treten wird