02-01-2014 Madrid (hl) – Am 1. Januar trat ein neues Gesetz in Kraft, mit dem die spanische Regierung offene Olivenöl-Karaffen in Restaurants und Hotels verbietet. Erlaubt sind jetzt nur noch nicht nachfüllbare Einwegflaschen. Hiermit soll einerseits die Qualität gesichert werden, aber vor allem die spanische Olivenölindustrie unterstützen.
Der EU leuchteten die Argumente zur Hygiene und Qualitätssicherung nicht ein, weshalb die Öl-Lobby EU-weit scheiterte. Die EU-Kommission vertritt die Meinung, dass jeder Gast darauf vertraue, dass die in einem Restaurant bereitgestellten Lebensmittel in Ordnung seien, ob es das Essen ist oder das Öl auf dem Tisch, außerdem seien in jüngerer Zeit keine größeren Öl-Skandale bekannt geworden.
Doch in Spanien hat sich die Lobby durchgesetzt. Lediglich in einem Übergangszeitraum bis zum 28. Februar dürfen die Wirte noch ihre Restbestände aufbrauchen und die Ölkännchen auf ihren Tischen aus den großen Kanistern nachfüllen. Danach dürfen sie nur noch Fläschchen verwenden, die nicht nachfüllbar sind und außerdem etikettiert, um die Herkunft des Olivenöls nachzuweisen.
Damit wird die spanische Olivenölindustrie, mit rund 1,3 Millionen Tonnen an Produktion die größte weltweit, gefördert. Diese litt zuletzt stark an der Krise, in der viele Verbraucher aus Geldmangel günstigeres Pflanzenöl kauften.
Verbraucherorganisationen, Wirte und Umweltschützer sehen die neue Regelung kritisch. Denn die kleineren Ölflaschen werden viel teurer sein als das in großen Kanistern gekaufte Öl. Außerdem wird so viel zusätzlicher Müll entstehen. Nachfüllbare Kännchen mit Essig hingegen sind in dem neuen Gesetz nicht erfasst, sie werden wohl weiterhin erlaubt bleiben.