26.09.2014 Spanien/Madrid (ssc) – Der Meeresspiegel soll nach Ergebnissen einer Studie bis 2100 zwischen 60 und 72 Zentimetern steigen, auf den Kanaren über 80 Zentimetern.
Das spanische Landwirtschaftsministerium hat eine Studie zu den Auswirkungen des Klimawandels an den Küsten des Landes in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse der Experten des Kantabrischen Umwelthydraulikinstituts sehen einen Anstieg des Meeresspiegels bis Ende dieses Jahrhunderts voraus: zwischen 60 und 72 Zentimetern an den Festlandküsten und bis über 80 Zentimetern auf den Kanarischen Inseln. Die Zahlen wurden aus den letzten aktuellen Daten zur globalen Erderwärmung berechnet.
Die höchsten Anstiege werden für die Deltas der Flüsse Ebro (Provinz Tarragona in Katalonien; Mittelmeer), Guadalquivir (Provinz Cádiz, Andalusien; Atlantik) und Guadiana (an der Grenze zu Portugal; Atlantik) erwartet.
Weitere Probleme werden der Anstieg der Wassertemperatur sowie die Wasserversauerung sein. Alle Küstenregionen werden den Einfluss spüren: besonders im Hafenbetrieb, aber auch im Tourismussektor. Weitere Phänomene, mit denen die Forscher zukünftig vermehrt rechnen, sind immer stärkere Unwetter, Küstenerosion sowie die Zerstörung der Ökosysteme. Unter Berücksichtigung aller Faktoren ergeben sich, so die C3E genannte Studie, finanzielle Einbußen aus dem Klimawandel, die bis 2050 zwischen 500 Millionen und vier Milliarden Euro liegen werden.
Besonders die Mittelmeerregion, Touristenziel ohne Gleichen, wird unter den Entwicklungen zu leiden haben. Überschwemmungen und das Abtragen der Strände werden Südspanien ein neues Gesicht verleihen, wird vorausgesagt. Insgesamt sollen, auch bereits bis 2050, zwischen 20 und 40 Metern erste Strand- und Küstenlinie überschwemmt werden.
Spaniens Festland hat eine Küstenlänge von 4964 Kilometern.