29-10-2008 Kanaren (fk) – Die kanarische Bienenzucht durchläuft schwierige Zeiten. In einigen Regionen rechnen die Imker in diesem Jahr mit Verlusten in der Honigproduktion von bis zu 75 Prozent. Dies berichtete Ende September die Tageszeitung Canarias7 in ihrer Online-Ausgabe. Als Gründe für den Rückgang der Bienenpoulationen werden zum einen die relativ große Trockenheit und, im Falle Gran Canarias, die verheerenden Waldbrände der vergangenen Jahre, angenommen. Zum anderen sehen Experten aber auch Zusammenhänge mit dem in Europa und Amerika seit zwei Jahren auftretenden Massensterben von Bienen, das als „Colony Collapse Disorder“ (CCD) bezeichnet wird. Für das CCD, dem in den USA schon Milliarden von Honigbienen zum Opfer gefallen sind, gibt es noch keine definitive wissenschaftliche Erklärung. Als mögliche Ursachen werden Immunschwächen, Pestizide, Pilz- oder Milbenbefall oder Elektrosmog untersucht. Die Honigbiene ist nach Rind und Schwein das drittwichtigste Nutztier. Ein Drittel der Nahrung des Menschen basiert auf Pflanzen, die von Bienen bestäubt werden. Auf den Kanarischen Inseln hat die Imkerei in den vergangenen zwanzig Jahren eine enorme Entwicklung erfahren: Die Honigproduktion stieg von nur 63.100 Kilogramm im Jahr 1985 auf 431.046 Kilogramm im Jahr 2006.