24-09-2009 Lanzarote/Arrecife (sb) – Bürgermeister Enrique Pérez Parrilla musste sich gestern in der 5. Kammer des Arrecifer Gerichts einfinden, um sich von Richter César Romero Pamparacuatro befragen zu lassen. Mit der unvermeidlichen Kippe im Mund kam der Arrecifer Rathauschef pünktlich um neun in Begleitung seines Anwalts Francisco Torres Stinga und wunderte sich über die neugierigen Journalisten und Fotografen die ihn sogleich bedrängten.
Doch es ging offenbar nicht um Bestechung und Korruption, die in den Ermittlungen rund um die Operation „Unión” eine Rolle spielen, wie alle annahmen, sondern um Unregelmäßigkeiten, welche es im Zusammenhang mit der Eröffnung des neuen Theaters in Arrecife gegeben hatte, informierte Parrilla die Presse, als er nach rund einer Stunde das Gericht wieder verließ. Die Nutzung des Theaters wurde von der Stadt bereits mehrfach gebilligt – auch unter der Ägide von Parrillas Vorgängerin María Isabel Déniz (CC) -, obwohl das Gebäude bis zum heutigen Tag noch keine abschließende Betriebsgenehmigung hat. Die Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit der Eröffnung des Schauspielhauses kamen im Zuge der Ermittlungen der Operation „Unión” ans Licht und Richter Pamparacuatro vernahm dazu auch drei Stunden lang Rubén Placeres, PSOE-Mitglied wie der Bürgermeister und Beauftragter für Erziehung, Kultur und Sport im Cabildo, und Ubaldo Becerra, Ex-Concejal der PIL und neben Parrilla ehemaliger zweiter Bürgermeister im Arrecifer Rathaus. Allen dreien, Becerra, Placeres und auch Parrilla wird im Zusammenhang mit den Vorgängen rund um das städtische Theater von der Justiz Amtsmissbrauch unterstellt.
Parrilla war der einzige der sich nach der Befragung den Fragen der Presse stellte. Er bezeichnete die Angelegenheit als „caso menor“ an der er zudem auch unschuldig sei, da er nicht darüber informiert worden sei, dass das Theater noch nicht benutzt werden könne.
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