 Einige Inselpolitiker waren dem Ruf der lanzarotenischen Flüchtlingsorganisation „Federación de Asociaciones de Inmigrantes de Lanzarote“ und der Vereinigung der Uruguayos auf Lanzarote gefolgt und gedachten der Flüchtlingsopfer vom 14. Februar vergangen Jahres, die in Los Cocoteros ihr Leben verloren. Darunter Die Bürgermeister, Cándido Reguera (Arrecife), Jesús Machín (Tinajo), José Torres Stinga (Haría) und Pedro Hernández (Teguise). Die kanarische Ministerin für soziale Angelegenheiten, Inés Rojas, die Parlamentsabgeordneten für Lanzarote Marcos Hernández, Loli Luzardo und Miguel González und Carlos Espino Angulo, PSOE Oppositionsführer im Cabildo. Foto: Susanne Bernard/Lanzarote37°
 Christian Hunt gedachte zusammen mit seiner kleinen Tochter, Ex-Inselpräsidentin Inés Rojas und Loli Luzardo (links) der Toten. Er war an jenem Unglückstag ins Wasser gesprungen um den Ertrinkenden zu helfen. Foto: Susanne Bernard/Lanzarote37°
 Auch Mitglieder der deutschen Initiative „Treffpunkt“ kamen an den Unglücksort und gedachten zusammen mit den deutschen Inselpastoren Thurid Pörksen (rechts) und Arend Bertzbach (links) den zu Tode gekommenen Immigranten. Foto: Susanne Bernard/Lanzarote37°
 Kamaraleute und Pressefotografen focusieren die Unglücksstelle im Meer, an der vor genau einem Jahr 25 sauhaurische Flüchtlinge auf dem Weg in eine bessere Zunkunft ums Leben kamen.
16-02-2010 Lanzarote (sb) – Am 14. Februar jährte sich die Flüchtlingskatastrophe von Los Cocoteros: Auf der Flucht von Marokko nach Lanzarote ertranken 25 Menschen, die meisten Saharauis, in der stürmischen See vor dem lanzarotenischen Dorf Los Cocoteros, nahe dem Dorf Guatiza. Darunter zwei Frauen, drei Kinder und viele Jugendliche. Die Bewohner von Los Cocoteros mussten hilflos zusehen, wie die Menschen vor ihren Augen um Hilfe schreiend ertranken. Die See tobte, es war kein Rettungsgerät zur Hand und Polizei und Feuerwehr kamen zwar so schnell sie konnten, doch für die meisten der Flüchtlinge zu spät. Nur sechs konnten dem Tod entkommen. Sie haben ihr Leben auch dem mutigen Einsatz von Christian Hunt zu verdanken, einem Lanzaroteño uruguayischer Herkunft der sich todesmutig mit seinem Surfbrett ins Meer stürzte um die Ertrinkenden zu retten. Der Presse gestand Christian, dass er noch heute nachts Albträume bekäme, wenn er an diesen Moment zurückdenkt, als er hilflos zusehen mussten wie Menschen vor seinen Augen jämmerlich ertranken.
Die Inselpolitiker enthüllten am Jahrestag dieses entsetzlichen Flüchtlingsdramas zum Andenken an die Opfer einen Gedenkstein am Unglücksort und erinnerten daran, dass Europa nicht vergessen darf, dass außerhalb seiner Grenzen unzählige Menschen ihr Leben in Armut und Hoffnungslosigkeit verbringen müssten und daher der Flüchtlingsstrom niemals ein Ende nehmen werde, solange nicht gegen diese Armut und Hoffnungslosigkeit, zum Beispiel auf dem afrikanischen Kontinent, angegangen werde. Besonders Saharauis versuchen immer wieder die Flucht auf die Kanaren. Eine Mutter die ihren Sohn bei dem Unglück vor Los Cocoteros verloren hat, sagte: „Wenn es in Marokko Arbeit und eine Zukunft gäbe, bräuchte niemand zu flüchten. Es ist die Schuld des marokkanischen Staates, der will, dass unsere Kinder die Sahara verlassen.“
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