20.03.2012 Spanien/Palma de Mallorca (ssc) – Der frühere Regierungschef der Autonomen Gemeinschaft der Balearen Jaume Matas ist heute wegen verschiedener Vergehen zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Des Weiteren darf er in den kommenden neun Jahren kein öffentliches Amt mehr bekleiden. Der Richter befand ihn der Vorwürfe der Staatsanwaltschaft – Betrug, Missbrauch öffentlicher Gelder, Dokumentenfälschung und Rechtsbeugung – für schuldig.
Der 56-Jährige Ex-Politiker war von 1996 bis 1999 und von 2003 bis 2007 Präsident der Balearen und unter der Regierung José María Aznars von 2000 bis 2003 spanischer Umweltminister. Nachdem die Ermittlungen gegen ihn aufgenommen worden waren, trat er aus der spanischen Volkspartei, Partido Popular (PP), aus.
In seiner Zeit als Minister zahlte Matas dem El Mundo- Journalisten Antonio Alemany, wie die Tageszeitung El País berichtet, fast eine halbe Million Euro. Alemany schrieb Matas‘ Reden, die er in den Medien ausführlich lobte, und gründete u.a. eine Presseagentur von dem Geld. Er wurde zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.
Die heutigen Schuldsprüche waren die ersten im Fall um den Bau der „Palma Arena“ , in dem auch gegen den Schwiegersohn des spanischen Königs, Iñaki Urdangarin, ermittelt wird.