18-01-2011 Spanien/Frankreich/Japan (bb). Obwohl EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki bereits 2009 beschlossen hatte, die Fangquoten für den Roten Thunfisch, auch Blauflossen-Thunfisch genannt, um rund ein Drittel auf 13.500 Tonnen jährlich zu senken, und dann, Mitte 2010 – als die Fanquoten für das laufende Jahr bereits erreicht waren – ein totales Fangverbot für den Roten Thunfisch verhängte, befürchten Experten weiterhin das Aussterben der bis zu 800 Kilogramm schweren Tiere und damit einen drohenden Zusammenbruch des ozeanische Ökosystems.
Vor diesem Hintergrund trafen sich Ende vergangenen Jahres 48 Staaten zu einem Gipfeltreffen in Paris, um sich auf geringere Fanquoten zu einigen. Ein Rettungsversuch der scheiterte, denn der Druck der Mittelmeer-Anrainer war zu groß, die entsprechende Lobby aus Frankreich, Spanien und Italien rückte auf den Plan.
6000 Tonnen pro Jahr war der Vorschlag von Damanaki, aber unter dem Druck der Fischerei-Länder dürfen künftig 11.000 Tonnen Roter Thun aus dem Meer geholt werden. Außerdem, sollen künftig nicht nur wissenschaftliche Empfehlungen, sondern auch die Interessen der Fischer bei der Festlegung der Fangquoten berücksichtigt werden.
Schon Anfang vergangenen Jahres hatten Japan – als Hauptabnehmer – und andere asiatische Staaten den Versuch blockiert, den Roten Thunfisch zur gefährdeten Art zu erklären. Dann wäre der internationale Handel mit dem Fisch verboten gewesen. Ein Thunfisch bringt im Schnitt rund 100.000 US-Dollar, und allein der Schwarzmarkt wurde im Jahr 2010 auf vier Milliarden US-Dollar geschätzt. Zwischen 1997 und 2007 ist der Bestand des den Roten Thunfisch im östlichen Atlantik und im Mittelmeer um 60 Prozent zurückgegangen.