03-01-2014 Lanzarote (hl) – In den letzten zweieinhalb Jahren erhielt das Gesundheitssystem auf Lanzarote knapp 10.500 Beschwerden über die Behandlung, mehr als dreimal so viele wie auf Fuerteventura. Das sind ungefähr elf Beschwerden pro Tag.
Von 2011 an bis zum ersten Halbjahr 2013 beschwerten sich auf Lanzarote laut Gesundheitsamt der Kanaren verhältnismäßig so viele Patienten über die Behandlung in den Centros de Salud und im Krankenhaus Doctor José Molina Orosa wie auf keiner anderen Kanareninsel.
Auf Gran Canaria zum Beispiel, wo es mit 809.000 Menschen fast sechsmal so viele Krankenversicherte gibt, beschwerten sich nur gut doppelt so viele Menschen über die medizinische Behandlung. Oder Fuerteventura und La Palma, wo auf beiden Inseln gemeinsam nur die Hälfte der Menschen unzufrieden war.
Zu dieser kommt noch eine weitere hinzu: die steigende Anzahl an Personen, die auf einen chirurgischen Eingriff wartet. Laut letzter Zählung Mitte letzten Jahres waren es zu diesem Zeitpunkt 2.386 Menschen, die auf eine Operation warteten. Das ist das Doppelte wie noch vor vier Jahren und knapp die Hälfte der Wartenden tut dies schon mehr als ein halbes Jahr.
Am schlimmsten ist dies im Bereich der Traumatologie und der Orthopädie, wo zusammen mehr als tausend Personen auf der Warteliste stehen, um operiert zu werden. Weitere Bereiche, in denen Patienten auf einen Eingriff warten, sind die allgemeine Chirurgie, Augenheilkunde, Urologie und Gynäkologie.
Der Diputado del Común, der Beauftragte für die Interessen des Volkes, Jerónimo Saavedra, beklagt den derzeitigen Zustand als unerträglich, da die Menschen, aufgrund der schlechten ökonomischen Lage, nicht die Alternative der Privatklinik wählen können und deshalb auf das öffentliche Gesundheitssystem angewiesen sind.