28-05-08 Lanzarote/Arrecife (fk) – Im Rahmen eines Projekts der kanarischen Regierung und der lanzarotenischen Verwaltung wurden seit November vergangenen Jahres rund 7.000 Quadratmeter des Meeresbodens vor Arrecife von über 90.000 Seeigeln gesäubert. Protagonist der Aktion ist der Tauchclub Pastinaca aus der Inselhauptstadt. In zehn Tauchgängen haben 59 Taucher insgesamt 198 Stunden unter Wasser verbracht, um gegen den Diademseeigel (Diadema Antillarum) vorzugehen. Dieser ist zwar in kanarischen Gewässern sowie im gesamten Atlantik heimisch, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten aber zunehmend zu einer Plage entwickelt. Grund hierfür ist das Verschwinden eines Großteils seiner natürlichen Feinde. Der Diademseeigel frisst die Unterwasserflora und hinterlässt so genannte „Blanquizales“ – kahl gefressene Stellen am Meeresboden. Über 60% der felsigen Unterwasserwelt der Kanaren ist von Diademseeigeln besiedelt.
Der Diademseeigel (Diadematidae) der Gattungen Diadema und Echinothrix hat sein Gift in feinen Primärstacheln. Die feine, durchsichtige Spitze dieser Stacheln bricht bei Berührung ab und funktioniert dabei wie eine Injektionsnadel. Durch die Wunde dringt eine bläulichviolette Flüssigkeit aus dem Stachel in das Gewebe ein und färbt dieses schwarz. Die Oberfläche der Stacheln ist entgegengesetzt zur Spitze geschuppt, was das Entfernen aus der Wunde erschwert.